Furka-Oberalp Bahn
Zur Elektrifizierung der Oberalppaßstrecke Andermatt – Disentis beschaffte die FO Anfang der 40er Jahre nicht nur die vier “Terassenloks” HGe 4/4 I 31-34, sondern gemeinsam mit der Schöllenenbahn auch die Zahnradtriebwagen ABDeh 2/4 41-43. Diese wurden für Züge in Tagesrandlage mit geringeren Fahrgastfrequenzen eingeplant.
Der Schöllenenbahn-Triebwagen 41 trug bis kurz nach der Fusion der SchB mit der FO eine blau/creme Farbgebung. Mit dem Beschluß, die elektrische Fahrleitung auch zwischen Andermatt und Brig zu spannen, folgten 1942 die Indienststellung zweier weiterer Triebwagen. 1971 nahm die FO die Steuerwagen ABt 4191-4194 zur Bildung von zweiteiligen Kurzpendelzügen in Betrieb. 1980 beschaffte man im Rahmen der Indienststellung der Einheitswagen II den ABt 4195 als fünften Steuerwagen für die fünf Triebwagen. 1971 verunfallte der ABDe 2/4 43: Beim Wiederaufbau wurde der schwer beschädigte Führerstand über dem Laufdrehgestell durch ein Fahrgastabteil ersetzt, so daß er immer fest mit einem Steuerwagen gekuppelt fahren musste. In der zweiten Hälfte der 70er Jahre entfiel die 1. Wagenklasse, so daß sie als BDeh 2/4 41-45 geführt wurden.
Ende der 70er Jahre erhielten der BDeh 2/4 44 versuchsweise weiße und der BDeh 2/4 45 auffällige gelbe Bahnanschriften, doch letztlich entschied man sich für ein helleres Rot mit weißem Längsband als neues Farbschema, das bis zur Fusion mit der BVZ zur MGB 2003 Bestand hatte. Zwei der mit nur einem Triebdrehgestell schwach motorisierten BDeh 2/4 schieden 1993 nach dem verheerenden Hochwasser in Brig aus dem Fahrzeugbestand aus, der Kurzpendel 43 folgte 1995, so daß Ende der 90er Jahre nur noch die beiden BDeh 2/4 41+45 als Reservefahrzeuge vorgehalten wurden. Heute ist nur noch der ehemalige SchB-Triebwagen 41 nicht betriebsfähig auf dem Areal der Dampfbahn-Furka-Bergstrecke in Realp vorhanden.
Modelldetails
Das Triebwagenmodell weist zwei unterschiedlich ausgeführte, sehr weit außen angeordnete Drehgestelle auf, die aus Gründen der Zugkraft im Modell beide durch den 5-poligen Motor mit Schwungmasse angetrieben werden. In beiden Drehgestellen lassen sich Abt’sche Zahnräder für Zahnstangenbetrieb montieren. Das Triebdrehgestell wird mit Ansetzteilen verfeinert, wobei die innenliegenden Sandkästen bei engen Radien wegen der Kollision mit den Gepäckraumaufstiegen nicht montiert werden können – aber auch teilweise durch diese verdeckt werden. Das Laufgestell hat vorbildgerecht einen asymmetrischen Drehpunkt.
Im Zinkdruckguß-Fahrwerkrahmen wurden auf der Unterseite diverse Bauteile zur größtmöglichen Detailierung des Wagenbodens bei gleichzeitig hohem Reibungsgewicht angesetzt. Im Gepäckabteil ist eine Aufnahme zum optionalen Einbau eines Lautsprechers vorhanden. Die weiße Stirnbeleuchtung und serienmäßige Innenbeleuchtung erfolgt mittels LED; Digitalschnittstelle wie bei allen H0m-Neuentwicklungen nach NEM 662/Next18. Das Gehäuse wird mittels vier Schrauben am Fahrwerk befestigt. Die Dachhauben außen als durchbrochene Kunststoffteile ausgeführt.